Das Studio Romano ist ein Architekturbüro mit Sitz in St.Gallen. Wir sind befreundete Architekten die sich mit vorgefundenem Raum und der Konzeption von neuem Raum beschäftigen, wir arbeiten in verschiedenen Konstellationen an Projekten im Raum St.Gallen zusammen. Wir sind fest davon überzeugt das nur durch den stetigen Austausch und den Diskurs über Raum, Architektur und Handwerk, nachhaltige und spannende Projekte entstehen können.
Studio ist das italienische Wort für Lernen, Forschung, Studie, Untersuchung, Arbeitszimmer, Büro, Atelier, Entwurf Projekt
Zusammenarbeit:
Studio Lisa Tiedje
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Mario Wurm
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Paul Beat Harries
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Sophia Branz
Website: Mario Wurm
Das vorgefundene Betonhaus wurde von H. Stevanon im Jahr 1963 als sein Eigenheim entworfen und gebaut. Ausgehend von einer Umfassungsmauer aus Beton hat er sein Haus, bestehend aus einer Gartenmauer und einem darüber thronenden Betonkörper, am Südhang in Abtwil konzipiert. Die Mauer zoniert den Garten und schafft einen sehr privaten Aussenraum, der sich in Richtung Süden mit bestem Blick auf den Alpstein öffnet. Zwischen der Umfassungswand spannt ein flacher verputzter Baukörper mit Studio und einer s. Darüber kragt, um 90 Grad gedreht, der lange, klar geschnittene Betonkörper, er schwebt beinahe über der Umfassungsmauer. Eine bewusst gesetzte Fuge zwischen den zwei in sich verdrehten Baukörpern stärkt das Bild des schwebenden Hauses.
Das Schalungsbild des vorgefundenen Betongebäudes war ausschlaggebend für die Wahl des Verputzes. Der Beton ist zum einen geprägt von einer Rauheit, welche durch die Bretterschalung und die jahrelange Verwitterung entstand, zum andern gibt die Schalung eine klare Richtung vor, was den schwebenden Körper noch länger und eleganter wirken lässt. Der neue Putz sollte also diese Eigenheiten des Betons aufnehmen und wiedergeben. In Absprache mit Christoph Kessler und der Bewilligungsbehörde haben wir uns für den ausgeführten rauen Besenstrich entschieden. Die Richtung des Besenstriches wurde so gelegt, dass die Körper sich klarer voneinander abheben und in ihrem Ausdruck verstärkt werden. Die vertikale Richtung im Erdgeschoss spricht vom Hochstemmen, wobei der horizontale Besenstrich am Obergeschoss den Körper in alter Eleganz schweben lässt.