Das Studio Romano ist ein Architekturbüro mit Sitz in St.Gallen. Wir sind befreundete Architekten die sich mit vorgefundenem Raum und der Konzeption von neuem Raum beschäftigen, wir arbeiten in verschiedenen Konstellationen an Projekten im Raum St.Gallen zusammen. Wir sind fest davon überzeugt das nur durch den stetigen Austausch und den Diskurs über Raum, Architektur und Handwerk, nachhaltige und spannende Projekte entstehen können.
Studio ist das italienische Wort für Lernen, Forschung, Studie, Untersuchung, Arbeitszimmer, Büro, Atelier, Entwurf Projekt
Zusammenarbeit:
Studio Lisa Tiedje
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Mario Wurm
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Paul Beat Harries
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Sophia Branz
Website: Mario Wurm
An der Sittertalstrasse 18 muss das stark in die Jahre gekommene Haus einem Neubau weichen. Die gemeinnützige Stiftung hausen+wohnen setzt sich dafür ein, dass Wohnungssuchende für sich und ihre Familien eine angemessene Wohnung zu tragbaren Bedingungen finden können, dies ist auch höchste Priorität für den Ersatzneubau Sittertalstrasse 18.
Das 1947 errichtete Wohnhaus steht unter Bestandesgarantie, das heisst die vorgefundene Kubatur darf wieder aufgebaut werden, der Ortsbildschutz unter welchem die Häuser im Sittertal stehen verlangt auch in Zukunft ein ähnliches Erscheinungsbild für den Weiler. In einem ersten Schritt haben wir eine Bewohnerbefragung durchgeführt wo wir versucht haben herauszufinden wie die Mieter an diesem von Fürstenlandbrücke, Wald und Landwirtschaft geprägten Ort leben und welche Qualitäten und Schwierigkeiten sie am Ort sehen. Die schwierigen Lichtverhältnisse des von Bäumen umringten Wohnhauses sind im Gespräch beson- ders aufgefallen. Daher war es von Anfang an ein Anliegen die Wohnungen grosszügig zu belassen und nicht in viele kleine Einheiten zu teilen.
Die Geschosswohnungen mit ringsum gleichmässig verteilten Fenstern schaffen einen starken Bezug zum umliegenden, sehr üppigen Landschaftsraum. Um eine effiziente Nutzung des Objekts zu gewährleisten, haben wir uns entschieden eine vierte Wohneinheit auf Gartenniveau anzubieten. Um eine ausreichende Belichtung der Wohnung zu garantieren, wird der Zwischenraum von Wohnhaus und Wirtschaftsbau abgegraben. Das Wirtschaftsgebäude soll zum neuen Kiesplatz geöffnet werden und diesen aktivieren. Die Werkstätten können im Sommer in den Zwischenraum erweitert werden und eine neue Aussenküche soll den Platz zum sommerlichen Wohnzimmer fürs ganze Haus machen.
Die grosszügigen 4 Zimmerwohnungen sind in zwei Schlafzimmer sowie ein dem Wohnraum zuschaltbares Zimmer gegliedert, was die Wohnungen nicht nur für Familien sondern auch Singles oder Wohngemeinschaften attraktiv macht. Der durchgesteckte zentrale Wohnraum fungiert als Verteiler zwischen den verschiedenen Kammern. Das grosszügige und lichtdurchflutete Treppenhaus soll als Teil der Wohnungen verstanden werden, es ist Ort der Begegnung und des Austausches, Schuhe, Jacken und Pflanzen sollen dort ihren Platz finden.
Der Entwurf versucht die vorgefundenen Qualitäten des Bestandes zu integrieren und zu stärken.